Die inklusive Führung ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass alle Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten können und das Team gemeinsam erfolgreich ist. Dies klingt zwar einfach, ist jedoch in der praktischen Umsetzung im Arbeitsalltag oft eine Herausforderung.
Führungspersonen mit einem inklusiven Führungsstil übernehmen die Verantwortung dafür, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in dem alle Mitarbeitenden willkommen sind, sich wertgeschätzt fühlen und ihr Potenzial entfalten können. Die Betonung auf alle beinhaltet die Anerkennung und die Berücksichtigung der Unterschiede zwischen Menschen wie Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Behinderung und sozioökonomischen Hintergrund.
Für psychologische Sicherheit sorgen
Es ist keineswegs selbstverständlich, dass sich Mitarbeitende in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen, besonders wenn sehr unterschiedliche Menschen zusammenarbeiten. Für die erfolgreiche Führung ist es entscheidend, einen Rahmen zu schaffen, in dem Mitarbeitende offen über ihre Bedürfnisse und Anliegen sprechen können, ohne Angst ausgelacht, diskriminiert oder gar ausgegrenzt zu werden. Jeder Mitarbeitende sollte spüren, dass seine Arbeit wertgeschätzt wird und dass seine Beiträge – selbst, wenn sie auf den ersten Blick unkonventionell erscheinen – willkommen sind.
Nur wenn Mitarbeitende sich ernst genommen fühlen, werden sie es wagen, sich maximal einzubringen. Die Aufgabe der Führungsperson ist es ein Rahmen für psychologische Sicherheit zu schaffen: Ein Arbeitsumfeld geprägt von Respekt, Wertschätzung und Vertrauen.
Vielfalt schätzen und unterstützen
Fehlt diese Sicherheit, gehen viele innovative Ideen verloren, da die Mitarbeitenden sich zurückhalten. Anstatt authentisch zu sein und ihr volles Potenzial auszuschöpfen, passen sie sich an und spielen eine aufgesetzte Rolle, was unnötig Energie kostet, die stattdessen für die Arbeit genutzt werden könnte.
Gerade Mitarbeitende mit Migrationshintergrund können oft einen beträchtlichen Teil ihrer Energie darauf verwenden, sich der Arbeitsumgebung anzupassen und nicht aufzufallen. So versuchen sie ihre kulturellen Eigenheiten zu verbergen oder bestimmte Verhaltensweisen anzunehmen, um sich besser in die bestehende Organisation einzufügen. Dieser Prozess kann vielschichtig sein und verschiedene Aspekte umfassen, von der Sprache bis zu kulturellen Erwartungen. Dieser Einsatz von Energie, um nicht aufzufallen, kann langfristig zu Erschöpfung und einem Gefühl der Entfremdung führen. Es ist wichtig, dass Unternehmen sich dieser Dynamik bewusst sind und eine inklusive Arbeitsumgebung fördern, in der Vielfalt geschätzt und aktiv unterstützt wird.
Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, authentisch sein zu können und akzeptiert zu werden, können sie ihre Energie nutzen, um produktiv und kreativ zum Erfolg des Unternehmens beizutragen, anstatt sie darauf zu verwenden, sich anzupassen und zu verbergen.
Inklusiven Führungsstil entwickeln
Selbst wenn das Unternehmen noch keine inklusive Kultur lebt, können Führungspersonen viel tun, um einen inklusiven Führungsstil zu entwickeln und die Diversität im Team zu fördern:
Zum Beispiel:
Auf die Unterschiedlichkeit bei den Mitarbeitenden achten.
Sich selbst mit den verschiedenen kulturellen Hintergründen auseinanderzusetzen.
Sich der eigenen Verhaltensweise bewusst sein und Inklusion und Respekt vorleben sowie Mitarbeitende dazu ermutigen, dasselbe zu tun.
Die Arbeitsumgebung so zu gestalten, dass Menschen sich psychologisch sicher fühlen. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass andere Meinungen in Meetings nicht abgewertet werden oder stille Menschen eingeladen werden, ihre Meinung zu teilen.
Das Team für das Thema "Vielfalt" sensibilisieren, indem die Bedeutung von unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven betont wird.
Das Team einladen, gemeinsam zu entscheiden, was es konkret tun möchte, um die Diversität zu leben.
Schulungen zum Thema Diversität und Inklusion organisieren, um Vorurteile und Diskriminierung zu erkennen und zu vermeiden.
Sicherstellen, dass gleiche Chancen zur beruflichen und persönlichen Entwicklung für alle Mitarbeitenden vorhanden sind.
Vielfalt gezielt fördern: Z.B. beim Recruiting.
Inklusive Führung ist ein kontinuierlicher Prozess, der Zeit und Engagement erfordert. Als positive Ergebnisse ergeben sich nicht nur eine höhere Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden, sondern auch eine verbesserte Leistungsfähigkeit und äußerst wertvolle innovative Ideen.
Herzlich
Claudia Buzzelli
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