Was machen Fische eigentlich den ganzen Tag?
In Formation schweben sie am Flussufer, schauen erwartungsvoll in Richtung der Strömung, ob das wohl etwas Essbares dabei ist.
Ich frage mich, ob sie miteinander kommunizieren. «He da, weg mir dir, du wedelst mir auf der Nase rum!»
Oder, ob sie schlafen. «Ach, bin ich müde, ich werde ein bisschen dösen und schalte dazu mal auf Automatik…so 1 Flossenschlag alle 5 Sekunden sollte reichen, um an Ort zu bleiben.»
Und was machen sie sonst noch? Einmal nach vorne zum See schwimmen?
«Nee, viel zu anstrengend und ausserdem lauern da viele Gefahren. Leckere Würmer sind Fallen, die dir das Leben kosten. Da bist du plötzlich weg und noch ist keiner je zurückgekommen. Schiffsturbinen, Schwäne, Schwimmer… überall musst du aufpassen! Ist also kein Spass. Da bleibe ich lieber hier.»
So machen es auch viele Menschen.
Sie haben Angst, ein Risiko einzugehen. Sie haben Angst, zu leben.
Aber Angst ist eine Illusion. Es ist die Vorstellung davon, was alles Schlimmes passieren könnte. So wie Vorfreude die Illusion davon ist, was alles Tolles passieren könnte.
Oft halten uns diese Emotionen davon ab, uns voll auf unser Leben einzulassen.
In Wahrheit besteht das Leben besteht aus Höhen UND Tiefen.
Es braucht Mut, diese Ambiguität zu akzeptieren und das Leben so anzunehmen, wie es ist. Dabei hilft uns das Wissen, dass alles im Wandel ist.
Wenn es gerade schlecht läuft, weisst du, dass es bald wieder besser wird. Dieses Wissen schenkt dir Zuversicht.
Wenn es gut läuft, bist du dir bewusst, dass es auch wieder ändert. Mit dieser Demut geniesst du dein flüchtiges Glück.
Sich wirklich auf das Leben einzulassen, bedeutet im Fluss zu sein und mit dem Strom zu schwimmen. Neugierig darauf zu sehen, wohin es dich bringt.
Wie gehst du mit deinem Leben um? Die Weihnachtszeit ist ein guter Moment, um darüber nachzudenken.
Ich wünsche dir besinnliche Feiertage.
Herzlich
Claudia Buzzelli