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Next Level Leadership – Situativ. Stark. Smart.

  • Autorenbild: Claudia Buzzelli
    Claudia Buzzelli
  • 22. Mai
  • 3 Min. Lesezeit
MS Office
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Eine Sache, die ich in meiner Arbeit mit Führungskräften immer wieder erlebe: Viele tragen mit großer Überzeugung ihren Lieblingshut – den, der ihnen besonders liegt. Manche sind leidenschaftliche Organisatoren, andere brillieren als Fachleute, wieder andere inspirieren mit kreativen Ideen. Alles wertvolle Kompetenzen. Aber: Die Kunst liegt nicht darin, einen dieser Hüte besonders perfekt zu tragen – sondern zu erkennen, wann welcher gefragt ist.


Führung ist situativ. Je nach Unternehmenssituation, Zielsetzung, Teamkonstellation und Reifegrad der Mitarbeitenden braucht es einen anderen Führungsansatz. Mal klar in der Sache, mal offen für Entwicklung. Mal strukturierend, mal sinnstiftend. Erst wenn eine Führungsperson alle vier Arten der Mitarbeiterführung kompetent einsetzt, kann Führung ihre volle Wirkung entfalten.


Hier ein Blick auf vier unterschiedliche Führungsverhalten – was sie bewirken und wann du sie situativ nutzen kannst.

 

Der Experten-Hut – Wenn Fachkenntnnis gefragt ist

Wenn es darum geht, Komplexität zu durchdringen, Lösungen zu entwickeln oder Entscheidungen fachlich zu fundieren, brauchst du deinen Experten-Hut. In dieser Rolle analysierst du, bringst Wissen ein und gibst Orientierung durch Fachkompetenz.Ich nenne das manchmal auch den Analytiker-Hut – denn hier geht es darum, mit scharfem Blick Muster zu erkennen und Sachverhalte klar einzuordnen. Diese Funktion schafft Vertrauen – gerade bei weniger erfahrenen Teams oder in Krisen.

 

Der Manager-Hut – Wenn Struktur und Effizienz gefordert sind

Läuft es harzig oder Prozesse funktionieren nicht optimal, kommt der nächste Hut ins Spiel. Es braucht jemand, der Dinge in Ordnung bringt, Prioritäten setzt, Perspektiven bündelt. Du planst, koordinierst, strukturierst – und sorgst dafür, dass die Zahnräder ineinandergreifen. Nicht spektakulär, aber enorm wichtig.


Diese Funktion wird oft für unterschätzt. Es geht darum Struktur zu geben, Ordnung ins Chaos zu bringen und Räume zu schaffen, in denen andere wirksam werden können. Gerade wenn es hektisch wird, wirkt dieser Hut beruhigend und sie ist unverzichtbar für Effizienz.

 

Der Leader-Hut – Wenn Sinn und Richtung zählen

In Zeiten von Wandel oder Unsicherheit brauchen Menschen eine Richtung – eine Vision. Der Hut des Leaders steht für genau das: ein Mensch mit starken Werten, innerer Klarheit, einer mutigen Haltung und der Fähigkeit andere zu inspirieren. 

Diese Funktion gleicht einem Wegweiser. Denn sie zeigt nicht nur das Ziel, sondern auch, warum es sich lohnt, dorthin zu gehen. In unsicheren Zeiten macht das den Unterschied.


Gerade in Veränderungsprozessen, wenn Sinn und Motivation gefragt sind, brauchst du deinen Leader-Hut. Dieser Hut ist oft der herausforderndste – weil er verlangt, dass du dich zeigst. Nicht als Rolle, sondern als Mensch mit Haltung. Menschen spüren, ob du meinst, was du sagst. Wer das tut, gibt Sicherheit – gerade dann, wenn Ziele weit entfernt oder unklar sind.

 

Der Coach-Hut – Wenn Entwicklung im Fokus steht

Dieser Hut sitzt vielleicht nicht immer bequem – aber er wirkt langfristig am meisten.

Wenn dein Team reif ist, Verantwortung zu übernehmen, oder wenn individuelle Entwicklung im Vordergrund steht, ist der Coach-Hut gefragt. Du hörst zu, stellst Fragen, begleitest Prozesse – ohne selbst die Lösung vorzugeben. Du führst nicht, indem du sagst, wo’s langgeht, sondern indem du dein Gegenüber ermutigst, den eigenen Weg zu finden.


Als Business Coach liebe ich diesen „Hut“ – es ist der Entwicklungsbegleiter par excellence. Er braucht echtes Interesse an der anderen Person und Vertrauen, dass Menschen ihren Weg selbst finden – wenn man ihnen den Raum dafür gibt. Besonders wirksam ist dieser Führungsansatz bei erfahrenen Mitarbeitenden oder in Konfliktsituationen.


Dieser Hut verändert die Beziehung zwischen Führungskraft und Team grundlegend. Nicht immer sofort sichtbar, aber spürbar in der Tiefe. Und oft nachhaltiger als jeder motivierende Appell.


Der richtige Hut zur richtigen Zeit

Situative Führung bedeutet, bewusst zu entscheiden: Welcher Hut passt jetzt gerade? Nicht dein Lieblingshut entscheidet – sondern die Situation.


  • Wo steht mein Team – fachlich, emotional, organisatorisch?

  • Welche Art von Unterstützung braucht der einzelne Mitarbeitende jetzt am meisten?

  • Was braucht es damit wir das Ziel erreichen?


Um als Führungskraft die eigene Wirkung zu entwickeln, hilft es sich regelmäßig zu hinterfragen:

  •  Welchen Hut trage ich zu oft – weil er mir liegt?

  •  Welchen meide ich – obwohl mein Team ihn gerade braucht?


Führung ist ein Handwerk mit vielen Werkzeugen – oder, wenn du so willst: eine Garderobe mit vier ziemlich wirkungsvollen Hüten. Was diese vier Hüte verbindet, ist der Gedanke, dass gute Führung nicht festgelegt ist – sondern lebendig. Kein Entweder - oder, sondern ein „je nachdem“.


Wer sich darin übt, zwischen verschiedenen Haltungen zu wechseln, wird nicht nur flexibler – sondern auch stärker.

 

 
 
 

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