Was bleibt am Ende des Tages?
- Claudia Buzzelli

- 30. Okt.
- 2 Min. Lesezeit

Es ist Donnerstagmorgen in Zürich.
Sie ist Teamleiterin in einer internationalen Bank. Seit kurz nach sieben sitzt sie in ihrem Büro im fünften Stock, mit Blick auf die Bahnhofstrasse. Der Tag hat früh begonnen – Mails, ein kurzes Abstimmungsgespräch mit ihrem Chef, danach die wöchentliche Teamsitzung. Ein Kollege fehlt, ein Projekt verzögert sich, ein neues Thema kommt überraschend auf den Tisch.
Als sie um 14 Uhr kurz durchatmet und schnell ein Sandwich am Bürotisch isst, stellt sie fest: Kein einziger Punkt auf ihrer eigenen To-do-Liste ist erledigt. Stattdessen hat sie moderiert, vermittelt, organisiert, beruhigt, entschieden – pausenlos.
Eigentlich läuft alles „nach Plan“. Und doch fühlt es sich an, als würde sie den ganzen Tag nur reagieren. Die Termine sind eng getaktet, die Gespräche funktional. Was früher Energie gegeben hat – ein inspirierender Austausch, ein kleiner Fortschritt, ein sichtbares Ergebnis – bleibt heute aus.
Und dann, gegen Abend, kommt diese stille Frage:👉 Was bleibt am Ende des Tages?
Diese Szene ist kein Einzelfall. Viele Führungskräfte erleben ihren Arbeitsalltag als dicht, schnell und permanent unter Druck. Das Paradoxe: Obwohl sie gestalten sollen, fühlen sie sich oft getrieben – und am Abend innerlich leerer als am Morgen.
Doch ständige Erschöpfung ist kein Beweis für gute Leistung und wirksame Führung. Wer nur noch funktioniert, verliert mit der Zeit Klarheit, Präsenz und Verbindung.
Worauf es wirklich ankommt
Ein erfüllender Arbeitstag muss nicht perfekt sein. Aber er sollte berühren. Er sollte das Gefühl geben, dass etwas Sinnvolles passiert ist – für andere, und auch für einen selbst.
Drei Perspektivwechsel helfen dabei:
Vom Abarbeiten zur Wirksamkeit Nicht jede Aufgabe ist wichtig. Nicht jeder Termin nötig. Die zentrale Frage lautet: Was ist heute wirklich entscheidend – und was kann warten?
Von Kontrolle zu Kontakt
Führung ist kein Anweisen von oben, sondern ein «in Beziehung sein». Klar, empathisch, ansprechbar – nicht ständig, aber immer wieder bewusst.
Vom Funktionieren zum Sinn
Nur wer sich selbst mit dem Warum verbindet, kann auch andere dafür begeistern. Das schützt vor innerer Distanz – und gibt Energie zurück.
Ein neuer Blick auf den Arbeitstag
Energie ist kein Zufallsprodukt. Sie entsteht dort, wo Sinn, Klarheit und Verbindung spürbar werden – nicht permanent, aber immer wieder.
Vielleicht beginnt das mit zwei einfachen Fragen am Morgen:
👉 Was würde diesen Tag für mich sinnvoll machen? Was ist heute mein Ziel?
Und der Abend endet mit dieser Reflektion:
👉 Was bleibt am Ende des Tages? Was hat mir Freude bereitet? Was habe ich gelernt? Was konnte ich gestalten? Wo konnte ich mich gut abgrenzen?
Führung, die nährt, beginnt mit Bewusstsein. Nicht irgendwann. Sondern heute...und täglich.
Du willst deinen Führungsalltag neu ausrichten, klarer priorisieren und wieder mehr Wirkung und Energie spüren?
Ein Coaching kann dir helfen, Abstand zu gewinnen, Perspektiven zu schärfen und gezielt an den Punkten zu arbeiten, die wirklich zählen.
👉 Lass uns ins Gespräch kommen – ich begleite dich gern ein Stück auf diesem Weg.




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